Moritz Csáky-Stipendium 2011

Lenka Panušková wird für ihr Forschungsprojekt Der Traktat „Liber de signis et imaginibus celi" von Michael Scot in den Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien ausgezeichnet.

In ihren Forschungen befasst sich die Preisträgerin mit astronomisch-astrologischen Handschriften aus der Sammlung von Wenzel IV. (1361-1419). In dem Projekt, das mit dem Moritz Csáky-Stipendium ausgezeichnet wurde, werden die fünf Handschriften des Traktats Liber et signis et imaginibus celi von Michael Scotus (1175-1235), dem Hofastrologen Kaisers Friedrich II von Hohenstaufen, behandelt. Dieser Traktat hat die mittelalterliche astronomisch-astrologische Denkweise stark beeinflusst und außerdem großen Einfluss auf die Ikonografie der Planeten- und Sternbilderdarstellungen ausgeübt. Inhaltlich handelt es sich um eine Zusammenfassung arabischen Wissens und antiken Elementen, die schließlich der christlichen Weltanschauung angepasst wurden. Ziel des Projekts von Dr. Panušková ist es, eine kunsthistorische Analyse der Illustrationen durchzuführen und ihre ikonographisch-stilistischen Berührungspunkte festzulegen. Darüber hinaus möchte sie durch einen Vergleich des Traktats mit anderen Handschriften die Art und Weise der Verbreitung von Kenntnissen im Bereich Astronomie und Astrologie im Mittelalter untersuchen.

Die Preisträgerin

Lenka Panušková, geb. 1981, studierte Kunstgeschichte an der Universität Trnava und an der Karls-Universität Prag, wo sie im Jahr 2009 auch promovierte. Während und nach dem Doktoratsstudium absolvierte sie Forschungsaufenthalte an den Universitäten Konstanz und Trier. Seit 2009 ist sie als Wissenschaftlerin am Institut für Kunstgeschichte der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in Prag tätig.