Stipendium Forschung und Journalismus

Bisher geförderte Personen:

Stipendiatinnen 2021

Stipendiatinnen 2021

Schwarzer Chemiker und Bürgerrechtler im Wien der 1920er

Lange vor der #BlackLivesMatter-Bewegung engagierte sich Percy Julian, Enkelkind von Sklav:innen aus Alabama, für die Bürgerrechtsbewegung in den USA. Er war ein hochbegabter Chemiker, erwarb sich große Verdienste auf dem Gebiet der Naturstoffchemie und kam 1929 – nachdem ihm an der Harvard University aus rassistischen Gründen eine Anstellung verwehrt wurde – mit einem Stipendium nach Wien, um hier zu promovieren. Die freie Journalistin Janima Nam widmet sich der eindrucksvollen Geschichte des späteren Bürgerrechtlers und porträtiert sein Leben im Wien der Zwischenkriegszeit.

Wer sich um die Familien rumänischer Pflegerinnen kümmert

Mit den übersehenen Lücken, die der Bedarf an billigen Arbeitskräften in der Heimpflege in Familien und Ländern hinterlässt, befasst sich Marlene Erhart. Der Großteil der Pfleger:innen, die heute für ältere Menschen in österreichischen Haushalten sorgen, kommen aus Rumänien. Dorthin führt auch die Recherche der Journalistin. Mehr als 90 Prozent der rumänischen Pfleger:innen sind Frauen, die oftmals selbst schulpflichtige Kinder oder hochbetagte Eltern zuhause haben – um die sich wiederum Pflegekräfte aus Moldawien oder den Philippinen kümmern.

Klimawandel: Was jetzt zu tun ist

Unter dem Titel „Die Klima-Tina unterwegs“ setzt sich Tina Goebel mit einer der größten Bedrohungen der Menschheit auseinander: der Klimakrise. Der Komplexität gerecht werden, und dabei die Zusammenhänge verständlich und fundiert aufbereiten, ist ihr Anliegen. kurzen Video-Reportagestorys, im Influencer- und YouTuber-Stil vermittelt, möchte sie zeigen, wie der menschengemachte Klimawandel bereits vor unserer Haustüre die Umwelt verändert hat. Dazu wird sie mit Menschen vor Ort und Wissenschaftler:innen sprechen.

Digitalisierung und wie sie junge Menschen prägt

Nicht gut genug. Diesen Eindruck vermitteln die Fotos auf Instagram jungen Frauen. Wie die perfekte Inszenierung auf Social Media dem Körperbild junger Nutzerinnen schadet, hat kürzlich eine Studie belegt, die von Facebook längere Zeit unter Verschluss gehalten wurde. Was genau macht die Digitalisierung mit Kindern und Teenager:innen? Diese Frage stellt Anna Goldenberg und untersucht aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wie der Digitalisierungsschub in der Schule, im Sozialverhalten und in der Wahrnehmung der Wissenschaft einzuordnen ist.

WeiterE INfos und Videos der Stipendiatinnen

 

Stipendiatinnen 2020

Stipendiatinnen 2020

2020 wurden folgende Personen und Projekte gefördert:

Coronakrise, Klimakrise, Wirtschaftskrise: Saskia Blatakes befasst sich in ihrer Recherche mit der Frage, ob und wie sich diese unsicheren Zeiten auf die Familienplanung niederschlagen. Neben Gesprächen mit jungen Menschen zum Thema Kinderwunsch plant sie Interviews mit Wissenschaftler/innen zur Entwicklung der Geburtenraten.  

Unter dem Titel „Gefangen in der Pandemie“ setzt sich Sarah Yolanda Koss damit auseinander, wie sich das Coronavirus auf das Leben und den Alltag in Strafanstalten auswirkt. „Das Thema des Strafvollzugs ist in Österreich sowohl medial als auch in der wissenschaftlichen Forschung stark unterrepräsentiert“, sagt Koss. In ihren Beiträgen möchte sie dazu Schubhäftlinge und Strafgefangene zu Wort kommen lassen.

Wie würde sich unser Verständnis von der Welt verändern, wenn wir sie nicht durch die Brille der Evolutionstheorie als ein „Survival of the Fittest“ betrachten würden? Diese Frage stellt Patricia McAllister-Käfer und widmet sich den Theorien zu Symbiose und Symbiogenese – wie von den US-Wissenschaftlerinnen Lynn Margulis und Donna Haraway vorgebracht –, die „zu einem fundierten neuen Weltbild in unserer planetarischen Multispezies-Lebensgemeinschaft verhelfen“ können, so McAllister-Käfer.

Um das laufende FWF-Forschungsprojekt „Die Donau lesen“ geht es in der Recherchearbeit von Sonja Bettel. Während die Wissenschaftler/innen die kulturhistorische Rolle des Flusses für die Geschichte und die Identitäten der Länder untersuchen, die er durchfließt, will Bettel das Forschungsteam begleiten und damit „der Öffentlichkeit zeigen, wie Forschung funktioniert.“

 

Weitere Informationen sowie kurze Videos der Stipendiat/innen finden Sie hier 

Stipendiat:innen 2019

Stipendiat:innen 2019

Geförderte Personen

Im Herbst 2019 wurden erstmals vier Stipendien vergeben:


Valentine Auer recherchiert  unter dem Arbeitstitel „Rom*nja: Kein Leben im Verborgenen“ aus anthropologischer und sozialpolitischer Perspektive den Kampf um Anerkennung heimischer Roma und Romnja.

Benjamin Breitegger befasst sich unter dem Arbeitstitel „Stadt und Land im Fluss: Wie wollen wir leben?“ mit der Frage, wie sich Österreich angesichts aktueller Herausforderungen wie Klimawandel, Verstädterung und Landflucht verändert.

Uli Jürgens beschäftigt sich mit dem Leben des Puppentheaterdirektors Arthur Gottlein. Gottlein kam 1895 in Wien zur Welt und arbeitete als Aufnahmeleiter und Regieassistent, bevor er vor den Nazis fliehen musste. In China begründete er die Shanghaier Puppenspiele und zeigte Stücke von Raimund und Nestroy – auf Chinesisch und Englisch.

Katharina Kropshofer setzt sichin ihrem multidisziplinären Rechercheprojekt mit dem Titel „Aus die Maus? Seit Jahrzehnten baut der (natur)wissenschaftliche Erkenntnisgewinn auf Tierversuchen auf. Was gibt es für Möglichkeiten, menschliche Körper anders zu denken?“ mit Tierversuchen und möglichen Alternativen auseinander.


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KEY FACTS

Höhe des Stipendiums
2.000,- Euro pro Monat

Dauer des Stipendiums
2 Monate

Einreichtermin
verlängert bis 15. Dezember 2022

Kontakt
Dr. Barbara Haberl
journo(at)oeaw.ac.at