Die Stiftung wurde 1661 von Dr. Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta und Lerchenau als Familienstiftung gegründet. Im Jahr 2017 wurde die Stiftungssatzung entsprechend der Anforderungen des neuen Bundes-Stiftungs- und Fondsgesetzes geändert. Im November 2017 schlossen die Stiftung und die ÖAW eine Treuhandvereinbarung zur Umsetzung des Stiftungszwecks ab.
Zweck der Stiftung ist gemäß § 2 der geltenden Satzung die Förderung der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, der Medizin sowie der Berufsausbildung und –fortbildung.
Aus den Erträgen der Stiftung werden jedes Jahr Preise im Bereich der Medizinischen Forschung und der Geschichte der Medizin sowie Doktoratsstipendien im Rahmen des Förderprogramms DOC der ÖAW finanziert.
Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta und Lerchenau (1592 – 1666)
Johann Wilhelm Mannagetta wurde am 27. Jänner 1592 im niederösterreichischen Wilhelmsburg bei St. Pölten geboren. Die Familie entstammte einem italienischen Patriziergeschlecht.
Er promovierte in Padua zum Doktor der Medizin. An der Universität Wien erhielt er den Lehrstuhl für Mathematik, später den der Medizin. Zwischen 1632 und 1661 war er mehrmals Dekan der medizinischen Fakultät sowie Rektor der Universität.
Mannagetta war Protomedicus für die Provinz sowie Leibarzt der Kaiser Ferdinand II., Ferdinand III. und Leopold I. Er erstellte eine Pestordnung (die bis ins 18. Jahrhundert in Gebrauch war) und eine Abhandlung über den Kreislauf des Blutes.
1630 erhielt er ein Diplom als „Comes palatinus et sacri palatii comes“ und am 4. Januar 1637 wurde er in den Reichsritterstand mit dem Prädikat „Lerchenau“ (Wappen mit drei goldenen Lerchen im schwarzen Feld) erhoben.
Mannagetta war zweimal verheiratet, beide Ehen blieben kinderlos. Sein Vermögen floß nach seinem Tod in die von ihm im Jahr 1661 gegründete und heute noch bestehende Familienstiftung, die „Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Stiftung“.