Katharina Anna Bastl wird für ihre Diplomarbeit "New Information on the Tooth Eruption Sequence of European Hyaenodon" ausgezeichnet.
In ihrer Diplomarbeit befasst sich Katharina Bastl mit dem Zahnwechsel der fossilen Hyaenodonta. Die Hyaenodonta sind Vertreter der Creodonten oder Urraubtiere, einer ausgestorbenen Ordnung der Säugetiere, die vor ungefähr 40 bis 25 Millionen Jahren in Europa, Asien und Nordamerika weit verbreitet waren und als Schwestergruppe der heutigen Raubtiere angesehen werden.
Wie alle Säugetiere zeigen auch die Hyaenodonta einen Zahnwechsel, bei dem die Milchzähne durch Dauerzähne ersetzt werden. Die Reihenfolge, in der die Zähne ersetzt bzw. die Mahlzähne, die nur ein Mal angelegt werden, durchbrechen, kann in einer Sequenz beschrieben werden. In ihrer Arbeit konnte Katharina Bastl zeigen, dass diese Abfolge bei den europäischen Formen der Hyaenodonta anders verlief als bei den amerikanischen Verwandten, so bricht zum Beispiel der Eckzahn beim europäischen Hyaenodon früher durch.
Der Zahnwechsel ist bei Säugetieren ein sehr konstantes Merkmal - Unterschiede sind ein Nachweis für die taxonomische Verschiedenheit der beiden Urraubtiergruppen. Für alle Arten der Gattung Hyaenodon ist bis jetzt ein gemeinsamer Ursprung angenommen worden. Die Ergebnisse von Katharina Bastls Diplomarbeit zeigen jedoch, dass diese Gruppe aus zwei unterschiedlichen Linien stammt - sie sind daher als sehr wichtiger Beitrag für die Wirbeltierpaläontologie zu werten.
Mag. Katharina Bastl, geboren 1986, beendete im Jahr 2008 das Diplomstudium der Paläobiologie ein Jahr vor Ablauf der Mindeststudienzeit und ist seit Oktober 2008 Doktorandin am Institut für Paläontologie der Universität Wien.