Illés Farkas wird der Ignaz L. Lieben-Preis 2016 für seine hervorragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Komplexitätsforschung verliehen.
Illés Farkas arbeitet an mathematischen Methoden zur Simulation komplexer Realitäten. Dadurch können etwa die Bewegungsmuster großer Gruppen, seien es Vogelschwärme oder Verkehrsteilnehmer, besser verstanden werden. So hat Farkas die Dynamiken studiert, die bei Massenpaniken entstehen und Algorithmen zum Verhalten von Fußgängerströmen entwickelt. Auch vor der Wissenschaft selbst macht Farkas in seiner Forschung nicht Halt. Seine mathematischen Ansätze ermöglichen es, die Entwicklung wissenschaftlicher Ideen nachzuverfolgen. Dadurch lässt sich etwa beschreiben, wie Ideen in einem Spezialgebiet im Lauf der Zeit oft von anderen Fachbereichen aufgegriffen werden und in der Folge sogar einen Bedeutungswandel erfahren können.
Illés Farkas ist seit 2009 Senior Research Associate an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und an der Eötvös Lorand Universität Budapest. Er studierte Biophysik und Statistische Physik an der Eötvös Lorand Universität Budapest, wo er im Jahr 2004 im Fach Physik promovierte. Danach war er bis 2008 an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften als Research Assistant und Research Associate beschäftigt. 2011 bis 2012 war er als Gastforscher an der University of California at San Francisco.
Auszeichnungen: Talentum Award (2009), Young Scientist Prize of the Hungarian Academy of Sciences (2006), Young Scientist Award for Socio- and Econophysics der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (2004)