Emrah Eroglu wird für seine Masterarbeit „Entwicklung und Testung genetisch kodierter NO-Sensoren zur Messung von NO-Konzentrationsveränderungen in einzelnen Zellen an hochauflösenden Fluoreszenzmikroskopen“ ausgezeichnet.
Stickstoffmonoxid (NO) ist ein kleines farb- und geruchloses Radikal, welches ursprünglich als reines giftiges Gas angesehen wurde. Erst in den 1980er Jahren haben Wissen-schaftler die biologische Bedeutung von NO als Signalmolekül des Blutkreislaufsystems erkannt. Heute wissen wir, dass NO viele zusätzliche Zellfunktionen im menschlichen Körper steuert. Im Gehirn etwa hilft NO beim Lernen, das Immunsystem nutzt das giftige Molekül um Eindringlinge unschädlich zu machen und neue Erkenntnisse zeigen, dass auch Krebszellen NO produzieren können.
Seit der Entdeckung von NO als wichtigen Botenstoff in der belebten Natur wurden verschiedene Methoden zur Detektion des Radikals entwickelt. Die Messung von NO in lebenden Zellen blieb allerdings ein extrem schwieriges Unterfangen. Emrah Eroglu ist es unlängst im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Medizinischen Universität am Institut für Molekularbiologie und Biochemie gelungen fluoreszierende Proteine so zu verändern, dass sie auf akute NO-Konzentrations-veränderungen in Zellen ansprechen. Diese sogenannten geNOps ermöglichen nun die Bildung und den Abbau von NO in lebenden Zellen und Zellorganellen genau verfolgen zu können. Die neue Technologie wurde seitens der Medizinischen Universität Graz patentiert und wird bereits international zur Erforschung von NO Signalen in unterschiedlichen Zelltypen erfolgreich eingesetzt.
Emrah Eroglu hat das Masterstudium Technische Chemie, Fachrichtung Biotechnologie und Bioanalytik, an der Technischen Universität Wien im April 2015 abgeschlossen. Seit April 2015 ist er Teilnehmer am PhD Program Molecular Medicine an der Medizinischen Universität Graz: seit 2013 studiert Emrah Eroglu dort auch Medizin.
Auszeichnungen: Im November 2015 wurde Emrah Eroglu von der Medizinischen Universität Graz für die Erfindung von genetisch kodierten Stickstoffmonoxid-Sensoren, genNOPs, geehrt. Für diese Erfindung wurde der Medizinischen Universität Graz das Patent erteilt (Patent GB 14 190 73.0)