Rupert Mayer wird für sein Dissertationsprojekt Molecular Profiling and Targeted Drug Screening Using High-Resolution Mass Spectrometry Applied to Chronic Lymphocytic Leukemia ausgezeichnet.
Die chronisch lymphatische Leukämie (CLL) stellt die häufigste Leukämie bei Erwachsenen in der westlichen Welt dar und tritt vor allem im höheren Alter und hierbei vermehrt bei Männern auf. Es kommt im Zuge dieser Erkrankung zu einer unkontrollierten Vermehrung von den Immunzellen, die im gesunden Organismus für die Produktion von Antikörpern verantwortlich sind. Ein wesentliches Problem in der Therapie stellt die Häufigkeit an Rezidiven mit der gleichzeitigen Ausbildung von Resistenzen dar.
Ein Ziel des Dissertationsvorhabens von Rupert Mayer ist es, durch Einsatz moderner analytischer Verfahren neuartige Angriffspunkte für eine nachhaltige Therapie zu entdecken. Durch Isolierung der entarteten B-Zellen aus dem Blut von PatientInnen und durch vergleichende Analyse mit entsprechenden B-Zellen von gesunden ProbandInnen mittels Massenspektrometrie konnten bereits mehr als 5000 Proteine identifiziert und relativ quantifiziert werden. Der dadurch ermöglichte molekulare Einblick zeigte unter anderem eine sehr spezifische Dysregulation der Krebszellen in Bezug auf bestimmte Signaltransduktionskaskaden auf, die in dieser Klarheit bisher nicht berichtet wurden. Da diese Signaltransduktionskaskaden einen unmittelbaren Bezug zum programmierten Zelltod aufweisen, könnte ein gezielter pharmakologischer Eingriff hier neue therapeutische Möglichkeiten eröffnen. Diese sollen im weiteren Verlauf der Arbeit systematisch evaluiert werden; auf diese Weise sollen Kandidatensubstanzen gefunden werden, die als neuartige CLL-Therapeutika dienen könnten.
Rupert Mayer absolvierte sowohl das Bachelor-Studium im Bereich „Medicinal Chemistry and Pharmaceutical Sciences“ am Dublin Institute of Technology als auch das Masterstudium in Biologischer Chemie an der Universität Wien mit ausgezeichnetem Erfolg. Seit 2013 ist er Doktorand am Institut für Analytische Chemie der Universität Wien.