Elisabetta Frullini erhält den Bader-Preis für Kunstgeschichte 2015 für ihr Dissertationssprojekt „Maler und Musiker im Rom des 17. Jahrhunderts“.
Im 17. Jahrhundert war Rom als Sitz des päpstlichen Hofes eines der bedeutendsten und produktivsten Kunst- und Kulturzentren Europas. Künstler, Musiker, Gelehrte und Literaten wurden von zahlreichen Mäzenen, die der Kirche, dem Adel oder dem wohlhabenden Bürgertum angehörten, unterstützt. Die zahlreichen Akademien und Gelehrtenzirkel, größtenteils Gründungen des 16. Jahrhunderts, bildeten wichtige Zentren der intellektuellen Auseinandersetzung zwischen professionellen Künstlern und Dilettanten.
Ziel des Dissertationsvorhabens von Elisabetta Frullini ist es, die wechselseitige Beziehung zwischen Musikern und Malern in diesem fruchtbaren Umfeld anhand von konkreten Beispielen zu analysieren. Ausgehend von Gemälden aus dem Besitz von Musikern und den erhaltenen Inventaren ihrer Sammlungen, konzentriert sie sich exemplarisch auf drei Musikerpersönlichkeiten: Marco Marazzoli, Marc’Antonio Pasqualini und Bonaventura Argenti – alle drei nicht nur Sänger bzw. Komponist, sondern auch Kunstsammler.
In ihrer Arbeit untersucht Elisabetta Frullini die konkreten Formen der Zusammenarbeit, des geistigen Austauschs und der gegenseitigen Befruchtung ihrer Werke; dabei analysiert sie auch den gesellschaftlichen Status und das künstlerische Selbstverständnis der Maler und Musiker.
Die Mitglieder der Vergabekommission stimmen mit den Gutachten überein, dass Elisabetta Frullini mit dieser Untersuchung der vielfältigen Beziehungen zwischen Musik und Malerei im barocken Rom eine Forschungslücke schließen wird.
Elisabetta Frullini studierte Klavier am Musikkonservatorium Santa Cecilia in Rom und danach Kunstgeschichte an der Universität Wien, wo sie auch ihre Dissertation abschließen wird.