Matthias Bodenstein erhält den Bader-Preis für Kunstgeschichte für sein Dissertationsprojekt „Kunst und Zeremoniell in Rom während des Pontifikats Pauls V. (1605-1621)".
Paul V., geboren 1552 als Camillo Borghese, war von 1605 bis zu seinem Tod im Jahr 1621 Papst der katholischen Kirche. Während seines Pontifikats wurde unter anderem der Petersdom vollendet und der Quirinalpalast zu einer päpstlichen Residenz ausgebaut. Im Zentrum der Dissertation von Matthias Bodenstein steht die Frage nach dem Zusammenhang von Kunst und Zeremoniell im Pontifikat Pauls V. sowie die spezifische Rolle, die Werken der bildenden Kunst im Rahmen des päpstlichen Zeremoniells zugewiesen wurde.
Diese Fragestellung wird exemplarisch an zwei Themenkomplexen analysiert: Zum einen an der Ausstattung der Sala Regia im Quirinalpalast, dem Saal, der dem Empfang der höchsten Repräsentanten weltlicher Macht durch den Papst dienen sollte; zum anderen an den Feiern anlässlich der Heiligsprechung von Francesca Romana und von Carlo Borromeo in St. Peter. Diese Orte bildeten wichtige Bühnen für das öffentliche Auftreten des Papstes und repräsentieren zugleich seine doppelte Rolle als weltlicher, absoluter Herrscher des Kirchenstaates und spirituelles Oberhaupt der katholischen Kirche.
Matthias Bodenstein war nach Abschluss des Studiums der Kunstgeschichte an der Universität Wien im Jahr 2005 u.a. als Mitarbeiter im Bundesdenkmalamt beschäftigt. Seit 2010 ist er Universitätsassistent am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien, wo er auch seine Dissertation abschließen wird.