Martin Wieser und Thomas Mayer erhalten den Bader-Preis für die Geschichte der Naturwissenschaften für ihr Forschungsprojekt Psychologische Experimentalforschung in der ‚Ostmark‘. Forschung zwischen Wissenschaft und Ideologie.
Mit dem Forschungsprojekt, das Thomas Mayer und Martin Wieser gemeinsam formuliert haben, soll eine systematische Aufarbeitung der personellen und wissenschaftlichen Umbrüche am Psychologischen Institut der Universität Wien im Kontext von „Anschluss“ und „Entnazifizierung“ geleistet werden. Der Fokus soll dabei auf die Annäherung der Psychologie an die Naturwissenschaften während der zunehmenden Kriegsmobilisierung gelegt werden: Unter steigendem Legitimationsdruck schienen sich insbesondere jene Ansätze innerhalb der Psychologie durchsetzen zu können, welche der Rüstungsindustrie nutzbar erschienen (EEG-Verfahren, Zwangsarbeiterauslese, Diagnostik). Diesen Prozess und die dahinter liegenden politischen und sozialen Mechanismen sollen in diesem Projekt historisch nachvollzogen werden.
Martin Wieser hat Psychologie und Philosophie an der Universität Wien studiert und ist Kollegiat im Doktoratskolleg DKPlus „The Sciences in Historical, Philosophical and Cultural Contexts“ am Institut für Geschichte der Universität Wien.