Hannes Pichler wird für seine bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der Theorie von Quantensimulatoren und Quantencomputern ausgezeichnet.
Hannes Pichler forscht auf den Gebieten Quantenoptik, Quanteninformationsverarbeitung und Quantenvielteilchenphysik. Er entwickelt in diesem Kontext neue Ansätze zur Realisierung von Quantencomputern und Quantensimulatoren. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt dabei auf der Physik von neutralen Atomen, und deren Wechselwirkung mit Licht. Neutrale Atome vereinen eine Vielzahl von Eigenschaften, die attraktiv für Anwendungen in Quantentechnologien sind. Mithilfe von Lasern können sie individuell gefangen, kontrolliert und manipuliert werden. Dabei werden gezielt Elektronen in hochangeregte Zustände gebracht, wodurch Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Atomen ermöglicht werden. Die Arbeiten von Hannes Pichler haben gezeigt, wie man diese Mechanismen nutzen kann, um Verschränkung zwischen mehreren Atomen zu erzeugen und nachzuweisen, und um verschiedenste Quantenalgorithmen auszuführen. Darüber hinaus hat sich dieser Ansatz auch auf dem Gebiet der Quantensimulation bewährt und dort beispielsweise zur Entdeckung von neuen Quantenphänomenen in der Vielteilchenphysik geführt.
Hannes Pichler hat 2015 an der Universität Innsbruck promoviert. Es folgte – bis 2016 - eine Postdoc-Stelle am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der ÖAW. Von 2016 bis 2019 war Hannes Pichler ITAMP Postdoctoral Researcher am Institute for Theoretical Atomic, Molecular and Optical Physics and Department of Physics, Harvard University. Als Moore Postdoctoral Scholar in Theoretical Physics, Division of Physics, Mathematics and Astronomy arbeitete Hannes Pichler am California Institute of Technology, Pasadena, (2019/2020). Seit 2020 hat Hannes Pichler eine Professur am Institut für Theoretische Physik der Universität Innsbruck und leitet eine Juniorgruppe am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der ÖAW.
Preise (Auswahl):
ERC Starting Grant (2021), New Horizons Prize in Physics, Breakthrough Prize Foundation (2022)