Börries Kuzmany wird für seine hervorragenden Forschungsarbeiten im Bereich der osteuropäischen Geschichte, insbesondere für seine Dissertation „Brody. Eine galizische Grenzstadt im langen 19. Jahrhundert“ ausgezeichnet.
In seiner Forschungstätigkeit beschäftigte sich Börries Kuzmany intensiv mit dem österreichisch-russischen Grenzraum in der Zeit vom ausgehenden 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert. Die betroffenen historischen Regionen – Galizien, Bukowina, Wolhynien und Podolien – liegen heute überwiegend in der Ukraine, Teile in Polen und Rumänien.
Seine Dissertation widmete er der Grenzstadt Brody, die sich aus wirtschafts- und sozialgeschichtlicher Perspektive als überaus spannend erwies. Jahrhundertelang war sie die bedeutendste Handelsstadt Ost(mittel)europas und pflegte ein dichtes Netzwerk an Verbindungen von Deutschland bis in den Kaukasus. Dank dieser Kontakte fand in Brody auch die von Berlin ausgehende jüdische Aufklärung Rückhalt bei den städtischen Eliten. Aus der aschkenasischen Geistesgeschichte ist Brody daher nicht wegzudenken. Als Geburtsort Joseph Roths und der wiederholten Referenz, die er dieser Stadt in seinem Werk erweist, ist Brody auch aus einem kulturgeschichtlichen Blickwinkel interessant.
Die Dissertation wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Fritz T. Epstein-Preis des Verbands der Osteuropahistorikerinnen und –historiker (VOH), dem Michael Mitterauer-Förderungspreis des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien und dem Doc.Award der Stadt Wien.
Florian Kührer-Wielach studierte Geschichte und Romanistik an der Universität Wien und der Universitatea Babeş-Bolyai Cluj-Napoca/Klausenburg . Im Jahr 2013 beendete er an der Universität Wien sein Doktoratsstudium der Geschichte mit Auszeichnung. Seit Juli 2013 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e.V. (IKGS) an der Universität München.