Christoph Aistleitner wird für seine hervorragenden Arbeiten im Bereich der Zahlentheorie, insbesondere zur harmonischen Analysis und zur metrischen diophantischen Approximation ausgezeichnet.
Christoph Aistleitner beschäftigt sich mit mathematischen Fragestellungen aus dem Überschneidungsbereich von Zahlentheorie, Wahrscheinlichkeitstheorie, Analysis und angewandter Mathematik.
Es ist ein Phänomen in der Mathematik, dass man scheinbar zufälliges Verhalten oft dort finden kann, wo man es nicht unbedingt vermuten würde – etwa bei der Verteilung der Primzahlen. Die Erforschung des Ausmaßes dieser „Zufälligkeiten“ hilft dabei, die tiefere Struktur der mathematischen Welt besser zu verstehen. Um Probleme im Bereich der angewandten Mathematik erfolgreich zu behandeln, ist es andererseits aber auch oft wichtig, zufällige Zahlenfolgen oder solche Zahlenfolgen zu generieren, die über bestimmte Bereiche sehr gleichmäßig verteilt sind. Dieses als Monte Carlo-Methode bzw. als Quasi-Monte Carlo Methode bezeichnete Verfahren spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Berechnung von hochdimensionalen Integralen, wie sie beispielsweise beim Problem der Berechnung des fairen Preises eines Finanzderivats auftreten.
Zusammenfassend kann man sagen dass in Christoph Aistleitners Arbeit die Verwendung von wahrscheinlichkeitstheoretischen Methoden das verbindende Element darstellt, während sich bei den spezifischen Fragestellungen ein Bogen von recht abstrakten Bereichen der Zahlentheorie bis hin zu praktischen Anwendungen in der Finanzmathematik spannt.
Christoph Aistleitner studierte Mathematik an der TU Wien und absolvierte sein Doktoratsstudium von 2006 bis 2008 an der TU Graz bei Prof. Istvan Berkes. Seitdem war er überwiegend an der TU Graz tätig, mit langen Auslandsaufenthalten in Budapest, Bonn, Sydney und Kobe. Ab Oktober 2014 ist er am Institut für Finanzmathematik der Universität Linz beschäftigt.