Andreas Grüneis wird für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Computational Materials Science ausgezeichnet.
Der Forschungsschwerpunkt von Andreas Grüneis ist die ab-initio computerorientierte Materialphysik. Ab-initio bezeichnet ein rein auf den physikalischen Gesetzen der Quantenmechanik basierendes Modell zur korrekten Beschreibung von Materialien. Dabei stellt die exakte numerische Lösung der Schrödinger-Gleichung für Vielelektronensysteme eine rechenintensive Herausforderung dar. Selbst modernste Hochleistungsrechner können den damit verbundenen Rechenaufwand für große Moleküle oder Festkörper nicht bewältigen. Andreas Grüneis arbeitet an der Entwicklung und Anwendung von effizienten quantenchemischen Näherungsverfahren für komplexe Systeme wie Festkörper. Diese Verfahren können für hochgenaue Materialsimulationen verwendet werden. Die Fragestellungen, die Andreas Grüneis mit den neuen Näherungsverfahren erforscht, sind vielfältig und reichen von chemischen Reaktionen auf Oberflächen bis zu Phasendiagrammen von Materialien unter extremen Bedingungen.
Andreas Grüneis hat 2011 das Doktoratsstudium Physik an der Universität Wien abgeschlossen. Von 2011-2012 war er Forschungsmitarbeiter (Postdoc) am Institut für Chemie der Universität Cambridge. Als APART-Stipendiat der ÖAW hat Andreas Grüneis von 2012-2015 an der Universität Cambridge, Institut für Chemie, und an der Universität Wien, Institut für Physik, wissenschaftlich gearbeitet. 2015 wurde Andreas Grüneis Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart; mit dem Starting Grant des European Research Council wurde er 2016 ausgezeichnet. Seit Juli 2017 ist Andreas Grüneis Professor für theoretische Festkörperphysik an der Technischen Universität Wien.