Doris Reischenbacher wird in Anerkennung ihrer Dissertation „Beckenentwicklung und Bildung von Kohleflözen und organisch-reichen Sedimenten am Beispiel des neogenen Lavanttaler Beckens" ausgezeichnet.
Dr. Doris Reischenbacher befasst sich in ihrer Dissertation mit der Entwicklungsgeschichte des Lavanttaler Beckens. Sie hat mit verschiedenen Untersuchungsverfahren aus der Geologie, Geochemie und Geophysik ein Modell für dieses Becken erstellt und die Bildung von Kohleflözen und organisch-reichen Sedimenten untersucht.
Mit einer Tiefe von etwa 2000 Meter ist es das zweitgrößte inneralpine Neogenbecken und weist Sedimente mit einem besonders großen stratigraphischen Umfang auf. Das Lavanttaler Becken wird daher als einzigartiges Archiv angesehen, das Informationen über Veränderungen in den Paläoumweltbedingungen und über tektonische Prozesse während der Spätphase der Entstehung der Ostalpen bewahrt hat - so konnte Doris Reischenbacher zum Beispiel aus organisch-reichen Sedimenten Erkenntnisse über die damaligen Ablagerungsbedingungen ableiten. In diesem Becken befinden sich außerdem vier Kohleflöze, die die wichtigsten österreichischen Kohlereserven darstellen. In ihrer Dissertation hat die Preisträgerin die Ablagerungsbedingungen zweier Flöze rekonstruiert und deren Eigenschaften und Geometrien dokumentiert.
Dr. Reischenbacher ist die erste Wissenschaftlerin, die auf Basis von seismischen und gravimetrischen Daten Einblick in die Tiefenstruktur und Architektur des Lavanttaler Beckens gewährt. Mit ihrer Darstellung der Mechanismen der Beckenbildung und Beckeninversion hat sie wesentlich zum besseren Verständnis der Entwicklungsgeschichte der Ostalpen im Neogen beigetragen.
Doris Reischenbacher, geboren 1977, studierte Angewandte Geowissenschaften an der Montanuniversität Leoben, wo sie im März 2009 auch promovierte. Sie ist als Universitätsassistentin am Department Angewandte Geowissenschaft und Geophysik der Montanuniversität Leoben tätig.