Kilian Huber wird für seine Publikation „Stereospecific Targeting of MTH1 by (S)-crizotinib as an Anticancer Strategy”, Nature 508 (7495), S. 222-227, ausgezeichnet.
Die Studie über die Entdeckung, dass bestimmte krebstherapeutisch relevante chemische Substanzen das Enzym MTH1 hemmen, eröffnet ein neues Ziel für die Krebsbekämpfung und darüber hinaus neue Lösungsvorschläge für eine gezielte Krebstherapie. Das Enzym MTH1 spielt bei der Vermehrung der Krebszellen eine wichtige Rolle – es spaltet beschädigte DNA-Bausteine und sortiert diese aus. Der neu entdeckte Wirkstoff S-Crizotinib blockiert diesen Vorgang. Dadurch kommt es zu einer Anhäufung von DNA-Schäden in den Tumorzellen, die dann sozusagen an ihrem eigenen Unrat zugrunde gehen. Tests mit dem neu entdeckten Hemmstoff, die an Mäusen durchgeführt wurden, ergaben, dass sich dieser Wirkmechanismus gut zur Krebstherapie eignen würde.
Kilian Huber studierte Pharmazie an der Universität München und promovierte dort 2007 im Fach Pharmazeutische und Medizinische Chemie. Danach verbrachte er zwei Jahre als Postdoctoral Research Assistant in Medicinal Chemistry an der University of Oxford. Von 2010 bis 2015 arbeitete er als Senior Postdoctoral Fellow am CeMM Research Center for Molecular Medicine der ÖAW. Seit August 2015 ist er als Gruppenleiter für Chemische Biologie an der University of Oxford tätig.