Madeline Lancaster wird für ihre Publikation “Cerebral Organoids Model Human Brain Development and Microcephaly”, Nature, Vol. 501 (19 September 2013), S. 373-379, ausgezeichnet.
Da sich die menschliche Gehirnentwicklung grundsätzlich von der in Tieren unterscheidet, ist es schwierig, die Ausbildung dieses faszinierenden Organs in Tiermodellen zu untersuchen. Dem Forschungsteam, dem Madeline Lancaster angehört, ist es nun gelungen, die frühen Stadien der menschlichen Gehirnentwicklung in einem speziell entwickelten dreidimensionalen Organkultursystem aus Stammzellen nachzubilden.
Mithilfe dieser Organoide, sogenannten „mini-brains“, können wichtige Einblicke in die entscheidenden Prozesse der menschlichen Gehirnentwicklung gewonnen werden und es ist möglich zu untersuchen, wie Erbkrankheiten diese Prozesse stören. Damit soll es in Zukunft möglich sein, Krankheiten wie Schizophrenie oder Alzheimer nachzubilden und Arzneimittel zu testen.
Madeline Lancaster schloss im Jahr 2009 ihr Doktoratsstudium im Bereich Biomedizin an University of California at San Diego ab. Im Jahr 2010 wechselte sie als Postdoktorandin in das Team von Jürgen Knoblich am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der ÖAW. 2011 wurde ihr ein EMBO Post-doctoral Fellowship und 2013 ein Marie Curie International Incoming Fellowship zuerkannt; 2014 erhielt sie den Eppendorf Young European Investigator Award.