Karoline Kollmann wird für ihre hervorragenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Immunologie, insbesondere für ihre Forschungen zur CDK6-Kinase, ausgezeichnet.
Der Forschungsschwerpunkt von Karoline Kollmann liegt auf der Zellzykluskinase CDK6, welche gemeinsam mit anderen Faktoren die Zellteilung steuert. Eine korrekte Regulation der Zellteilung ist einer der kritischsten Schritte einer gesunden Zelle, denn die Störung dieser Regulation ist ein Hauptmerkmal für die Krebsentstehung. Die Regulation und Funktion der Zellzykluskinase CDK6 ist in einigen Krebserkrankungen wie Brustkrebs, hematopoietischen Erkrankungen und Melanomen stark verändert. Vor allem in hematopoietischen Erkrankungen, wie z.b. Leukämien liegt CDK6 meist in sehr grossen Mengen vor. Langezeit wurde angenommen, dass diese hohen Levels von CDK6 nur dazu dienen die Zellteilung mit Hilfe ihrer Kinasefunktion voran zu treiben. Mitunter konnte Karoline Kollmann mit ihrer Forschung jedoch zeigen, dass CDK6 ein Doppelleben führt und auch als ‚transkriptioneller Regulator‘ fungiert. Somit beeinflusst CDK6 die Produktion neuer Proteine welche wiederum viele wichtige Mechanismen für die Krebsentstehung steuern, wie z.B. die Regulation der Blutgefässbildung in Tumoren oder auch die Aktivierung von Stammzellen. Diese transkriptionelle Funktion kann CDK6 einerseits mit Hilfe ihrer Kinaseaktivität durchführen jedoch wird auch eine Vielzahl an Proteinen von CDK6 ohne ihre Kinaseaktivität reguliert. Inhibitoren die die Kinasefunktion von CDK6 hemmen werden mittlerweile auch in der Klinik verwendet. Obwohl CDK6 Kinase Inhibitoren die Behandlung von Brustkrebspatientinnen revolutioniert haben und auch in einigen soliden Tumoren und hematopoietischen Erkranknugen Erfolge zeigen, können diese Kinase Inhibitoren sämtliche kinase unabhängigen Funtkionen von CDK6 nicht inhibieren. Um diese meist essenziellen Funktionen zu stören müssen neue Therapieansätze entwickelt werden.
Das Team um Karoline Kollmann versucht nun sämtliche Mechanismen von CDK6 in erkrankten sowie in gesunden Zellen genau zu verstehen und diese Erkenntnisse therapeutisch anzuwenden.
Nach dem Masterstudium im Fach Biologie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät Salzburg hat Karoline Kollmann das Doktoratsstudium an der Medizinischen Universität Wien 2010 abgeschlossen. Nach dieser Doktorratsperiode forschte Kollmann am Cambridge Institute for Medical Research and Wellcome Trust/MRC Stem Cell Institute, an der Universität von Cambridge in der Gruppe von Prof. Anthony R. Green. Seit Juni 2016 arbeitet Karoline Kollmann als Senior Postdoc am Department of Biomedical Sciences der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Preise und Auszeichnungen (Auswahl): Sanofi-Aventis Award (2013), 2. Novartis-Preise der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (2014), ÖGMBT/BIOMIN Forschungspreis 2014 auf dem Gebiet der molekularen Biowissenschaften; Förderpreis des Fonds der Stadt Wien für innovative interdisziplinäre Krebsforschung (2014).