Die Österreichische Akademie der Wissenschaften verleiht den Bader-Preis für Kunstgeschichte 2010 an Christoph Brenner für sein Dissertationsprojekt „Rubens als Erzähler".
Die Dissertation konzentriert sich auf die Frühzeit von Peter Paul Rubens, der sich in den Jahren zwischen 1600 und 1608 in Italien, vor allem in Rom und Mantua aufgehalten hat und dort, über seine Ausbildung in Antwerpen hinaus, prägende Eindrücke empfangen hat. Ausgangspunkt der Arbeit ist die in der Regel nicht kommentierte und zumeist positiv beurteilte Charakterisierung von Rubens als Erzähler bzw. als „homerischer Erzähler" (Eugène Delacroix). Das Forschungsprojekt beleuchtet die Genese des Erzählstils von Rubens und seine Auseinandersetzung mit italienischen Künstlern wie Michelangelo, Tizian und vielen anderen. An Hand eingehender Analysen soll erforscht werden, wie sehr der Erzählstil Rubens' bereits ausgeprägt war, als er in seine Heimatstadt Antwerpen zurückkam. Es soll geklärt werden, ob Rubens bruchlos das fortsetzen konnte, was er sich in Italien erarbeitet hatte oder ob auch Erfahrungen in Antwerpen dazu beigetragen haben, den Erzählstil zu etablieren, der schließlich sein weiteres Schaffen bestimmt hat.
Christoph Brenner wurde 1980 geboren. Er studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien, wo er auch sein Dissertationsprojekt umsetzen wird.