Roland Barth wird für seine Dissertation "Two-Directional Total Synthesis of Efomycine M and Formal Total Synthesis of Elaiolide" ausgezeichnet, in der er sich mit der ersten Totalsysnthese von Efomycin M beschäftigt, einem neuartigen Wirkstoff gegen Entzündungen der Haut, wie zum Beispiel der Schuppenflechte oder Neurodermitis.
Diese Erkrankungen werden zu typischen Zivilisationserkrankungen gezählt, für die es bis heute noch keine Behandlungsmethode gibt, obwohl die unmittelbaren Symptome oft leicht zu lindern sind. Die biochemischen Ursachen der Erkrankungen werden jedoch immer besser verstanden und sind aktuell Gegenstand wissenschaftlicher Forschung.
Bislang war Efomycin M nur durch aufwendige Fermentation und anschließende chemische Modifizierung zugänglich. Dies macht vor allem die Herstellung geeigneter Derivate für zukünftige therapeutische Anwendungen schwierig. Ziel der Arbeit von Roland Barth war, Efomycin M auf rein chemisch-synthetischem Weg herzustellen, was in der Chemie als Totalsynthese bezeichnet wird. Es ist ihm nicht nur gelungen, den Wirkstoff selbst erfolgreich zu synthetisieren, sondern auch die Herstellung geeigneter Derivate in Zukunft zu ermöglichen: Durch einfache chemische Modifikationen im Verlauf der Synthese werden eine Vielzahl neuer Verbindungen für zukünftige Studien zugänglich sein. Grundlagenforschung und Umsetzung in die Praxis wurden so in rationeller Weise miteinander verbunden.
Roland Barth, geboren 1978, studierte Chemie an der Universität Wien, wo er im Jahr 2007 auch promovierte. Seine Dissertation wurde mit einem DOC-Stipendium der ÖAW gefördert. Seit März 2008 forscht er im Rahmen eines Erwin Schrödinger-Stipendiums des FWF als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Scripps Research Institute – Scripps Florida.