Roland Atefie-Preis 2019

Stephanie Höllinger wird für ihre Dissertation Gelingen von Ehe und Partnerschaft angesichts der Herausforderung überhöhter Ansprüche. Ein theologisch-ethnischer Beitrag zu einer Ermöglichungsethik im Rückgriff auf kognitionspsychologische Erkenntnisse ausgezeichnet.

Ansprüche besitzen eine hohe Relevanz für das Ehe- und Partnerschaftsleben. Als individuelle Soll-Vorstellungen prägen sie den Alltag vieler Paare, weil sie nicht bloß abstrakte Bilder bleiben, sondern auch in der Beziehung verwirklicht werden wollen. Diese Verwirklichungsversuche können aber auch destruktive Gestalt annehmen und so dringlich werden, dass bei deren Nicht-Erfüllung Trennung oder Scheidung unausweichlich scheinen. Ausgehend von dieser Beobachtung sind in der Arbeit erstmals Anhaltspunkte für ein gelingendes Miteinander angesichts dieser Herausforderung entwickelt worden, die sich auf kognitionspsychologische Erkenntnisse stützen und aus tugendethischer Perspektive für das Beziehungsleben fruchtbar gemacht werden. Die Überlegungen orientieren sich dabei an folgenden Leitfragen: (1) Was sind überhöhte Ansprüche?, (2) Woher kommen überhöhte Ansprüche? und (3) Wie können Ehe und Partnerschaft angesichts überhöhter Ansprüche gelingen?

Die Preisträgerin

Stephanie Höllinger hat 2014 das Lehramsstudium in den Fächern Deutsch und Katholische Religion an der Universität Wien abgeschlossen und anschließend das Unterrichtspraktikum erfolgreich beendet. Das Doktoratsstudium Katholische Theologie absolvierte Stephanie Höllinger an der Universität Wien, wo sie im Oktober 2018 mit Auszeichnung promovierte. Stephanie Hölllinger hatte von 2014-2018 eine Stelle als Universitätsassistentin (Prae Doc) am Lehrstuhl für Theologische Ethik der Katholisch-Theologischen Fakultät der Univeristät Wien. Seit August 2018 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Moraltheologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.