Frank Verstraete erhält den Ignaz L. Lieben-Preis 2009 für seine Forschungsarbeit in der Theorie der Quanteninformation, der Quantenverschränkung sowie der stark korrelierten Quantensysteme und ihrer Simulierung.
Quantenverschränkung ("Quantum Entanglement") bezeichnet jenes Phänomen innerhalb der Quantenmechanik, nach dem die Quantenzustände zweier verknüpfter Teilchen auch in großem Abstand von einander identisch sein können, so als stünden sie permanent in Verbindung. Einstein galt diese Erscheinung als „spukhafte Fernwirkung", heute bildet sie die Grundlage der bekanntesten auf Quantenmechanik basierenden Entwicklungsziele wie dem Quantencomputer, der Quantenkryptografie und nicht zuletzt der Teleportation. Frank Verstraetes Leistung liegt unter anderem darin, als einer der ersten den Begriff der Quantenverschränkung zur Beschreibung von stark korrelierten Vielteilchen-Systemen genutzt zu haben. In seiner erst jungen Karriere hat Frank Verstraete bereits zahlreiche, häufig zitierte Publikationen vorgelegt und wird als einer der innovativsten, produktivsten Theoretiker im neuen, interdisziplinären Feld der Quanteninformation und Quantenverschränkung angesehen.
Frank Verstraete wurde 1972 in Izegem, Belgien, geboren. Er war von 2002 bis 2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik und von 2004 bis 2006 Postdoctoral Scholar am California Institute of Technology. Seit Oktober 2006 hat er eine Professur für Theorie der Quantenoptik und Quanteninformation an der Fakultät für Physik der Universität Wien inne.