Ignaz L. Lieben-Preis 2010

Robert Kralovics wird für seine außerordentlichen Leistungen auf dem Gebiet der Blutkrebsforschung ausgezeichnet. Mit diesem Preis wird sein Beitrag zur Entdeckung der genetischen und molekularen Grundlage einer großen Gruppe chronischer myeloproliferativer Erkrankungen gewürdigt.

Das gemeinsame Merkmal myeloproliferativer Erkrankungen ist eine übermäßige Vermehrung von Blutzellen im Knochenmark. Diesem Prozess liegt häufig eine Veränderung in einem bestimmten Gen - JAK2 genannt - zugrunde. Diese Veränderungen genau zu kennen, ist die Voraussetzung für eine frühzeitige Diagnose ebenso wie für therapeutische Initiativen. Vor kurzem hat Robert. Kralovics eine neue Art von JAK Mutationen entdeckt, die zu assoziierten malignen Erkrankungen führen. Personen, bei denen diese Mutationen nachgewiesen werden, haben ein erhöhtes vererbbares Risiko, an myeloproliferativen Neoplasen zu erkranken. Schon jetzt haben die Entdeckungen von Robert Kralovics zu einer besseren und moderneren Versorgung von Blutkrebspatientinnen und -patienten geführt.

Der Preisträger

Robert Kralovics, 1970 geboren, studierte Molekularbiologie und Genetik in Bratislava und promovierte im Bereich Biophysik an der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in Brno. Nach Forschungsaufenthalten an der University of Alabama at Birmingham und dem Baylor College of Medicine in Houston, war er vier Jahre lang Senior Postdoctoral Fellow in der Gruppe von Prof. Radek Skoda an der Universität Basel. Seit 2006 ist er als Principal Investigator am Research Center for Molecular Medicine (CeMM) der ÖAW tätig.