Mihály Kovács erhält den Ignaz L. Lieben-Preis für seine außerordentlichen Leistungen auf dem Gebiet der Muskelmotorproteine.
Motorproteine sind für lebende Zellen von großer Bedeutung – so sind sie beteiligt, wenn sich Muskeln zusammenziehen, wenn Moleküle innerhalb der Zelle transportiert werden oder sich ganze Zellen fortbewegen. In seiner Forschungstätigkeit befasst sich Dr. Kovács vor allem mit Myosin, einer Familie von Motorproteinen. Myosin ist als ein wesentlicher Bestandteil auch an der Umwandlung von chemischer Energie in Kraft und Bewegung beteiligt und ist gemeinsam mit dem fadenförmigen Molekül Aktin für die Muskelkontraktion zuständig. Ausgehend von der Feststellung, dass grundlegende biochemische und biophysikalische Prinzipien der Helikase Mechanoenzyme denen des Actomyosin-Systems ähnlich ablaufen, untersucht er mit den Mitgliedern seiner Arbeitsgruppe außerdem DNA-Helikasen – Enzyme, die bei der Replikation des Genoms eine große Rolle spielen, indem sie die Verdopplung der DNA durch das Entwinden der Einzelstränge auslösen.
Mihály Kovács, 1975 geboren, promovierte im Jahr 2002 an der Eötvös Loránd Universität in Budapest und forschte mehrere Jahre mit einem Visiting Fellowship am NIH (National Institutes of Health) in den USA. Seit 2005 ist er Associate Research Professor am Department of Biochemistry der Eötvös Loránd University, im Jahr 2008 habilitierte er sich für das Fach Biologie.