Elisabeth List wird in Anerkennung ihrer herausragenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Philosophie, insbesondere der Feministischen Theorie und der Theorie des Lebendigen ausgezeichnet.
In ihren Forschungsarbeiten befasst sich Elisabeth List mit Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie, feministischer Theorie und Wissenschaftskritik, Theorien des Körpers im kulturellen Kontext sowie mit Theorien des Lebendigen.
So gilt sie zum einen als eine der führenden Kenner(innen) des Werks von Alfred Schütz (1899-1959), dem Begründer der phänomenologischen Soziologie – mit ihrer Habilitationsschrift zu „Alltagsrationalität und soziologischer Diskurs“ fand sie internationale Beachtung. 1988 gab sie den Band „Alfred Schütz. Neue Beiträge zur Rezeption seines Werkes“ heraus.
Sie gilt zum anderen auch als eine der führenden Wissenschaftlerinnen in Österreich auf dem Gebiet der Geschlechterdemokratie und Geschlechterforschung. Wesentliche Beiträge zur internationalen Debatte zur feministischen Theorie waren die Bücher „Denkverhältnisse. Feminismus und Kritik“ (1989) und „Die Präsenz des Anderen. Theorie und Geschlechterpolitik“ (1993).
In den letzten Jahren befasste sich Elisabeth List verstärkt mit Theorien des Lebendigen und Fragen der Wahrnehmung des menschlichen Körpers im kulturellen Kontext; ihre Überlegungen dazu veröffentlichte sie u.a. in den Werken „Grenzen der Verfügbarkeit. Die Technik, das Subjekt und das Lebendige“ (2001) und „Ethik des Lebendigen“ (2009).
Elisabeth List studierte Philosophie, Geschichte und Soziologie in Graz, Konstanz und Berlin. Nach ihrer Promotion im Jahr 1971 war sie am Institut für Philosophie der Universität Graz als Assistentin tätig. 1981 wurde sie für das Gesamtgebiet der Philosophie habilitiert und ist seit dem Jahr 1996 als ao. Professorin an der Universität Graz beschäftigt.
Seit 1995 ist sie Leiterin der Arbeitsgruppe „Theorie, Kultur und Kritik“ – Theorie der Kulturwissenschaften unter Berücksichtigung der interdisziplinären Kulturforschung am Institut für Philosophie, seit Jänner 1998 Leiterin der Arbeitsgruppe Kulturwissenschaften der Geisteswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Graz. Von 1999 bis 2005 war sie Vorstandsmitglied der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland (AGPD).