Wilhelm Hartl-Preis 2012

zu gleichen Teilen an Günter Brucher und Hellmut Lorenz.

Hellmut Lorenz wird in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Architekturgeschichte, insbesondere des mitteleuropäischen Barock und des Klassizismus, ausgezeichnet.

In zahlreichen Publikationen befasst sich Lorenz mit der Baukunst des mitteleuropäischen Barock und des Klassizismus. Dabei gelingt es ihm, die komplexen Entstehungsbedingungen barocker Architektur anhand von neuem Archivmaterial, wie Korrespondenz oder Entwürfen, transparent zu machen. Am Beispiel von bedeutenden Architekten – wie z.B. Domenico Martinelli (1650-1718), Serlio, Fischer von Erlach oder Canevale – beschäftigt er sich mit unterschiedlichen Themenbereichen: mit der Bedeutung der geistlichen und weltlichen Auftraggeber, den Wegen der Vermittlung des italienischen Barock nach Mitteleuropa oder den unterschiedlichen Formen repräsentativer Herrschafts- und Residenzarchitektur der Barockzeit.

Die Berufung als Professor für Kunstgeschichte an die Freie Universität Berlin bot ihm die Möglichkeit für intensive Studien der barocken Kunstlandschaften Berlin-Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Schlesien.

Einige Publikationen:

H. L.: Domenico Martinelli und die österreichische Barockarchitektur, Wien 1991.

H. L.: Johann Bernhard Fischer von Erlach, Zürich-München-London 1992.

H. L. (gem. mit Peter M. Hahn):  Herrenhäuser in  Brandenburg und der Niederlausitz, Berlin 2000.

H. L. (gem. mit Huberta Weigl):  Das barocke Wien – Die Kupferstiche von Joseph Emanuel Fischer von Erlach und Johann Adam Delsenbach (1719), Petersberg 2007.

Der Preisträger

Hellmut Lorenz studierte Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Wien, wo er 1972 auch promovierte; im Jahr 1983 wurde er habilitiert. Ab 1985 war er Professor für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin, 1997 wechselte er an die Universität Wien, wo er bis zu seiner vorzeitigen Emeritierung im Jahr 2008 als Professor für Kunstgeschichte tätig war.
2004 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Er ist Membre titulaire des CIHA (Comité International d’Histoire de l’Art), Mitglied im Kuratorium des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig.