Auszeichnung der besten Publikation 2023

David Messner-Kreuzbauer, Institute for European Tort Law der ÖAW, wird für seine Publikation Wann gilt ein Irrtum als „durch den anderen veranlasst“ i. S. d. § 879 Abs 1 ABGB?, ÖJA 1 (2023), 21-48, ausgezeichnet.

 

Die Forschungsschwerpunkte von David Messner-Kreuzbauer liegen im Haftungs-, Vertrags- und Beweisrecht. Seine Arbeit kombiniert klassische Rechtsdogmatik mit Anregungen aus dem Rechtsvergleich und mit interdisziplinären Aspekten (philosophische, ökonomische und historischen Grundlagen des Zivil- und Zivilverfahrensrechts).

Im Mittelpunkt seiner gegenwärtigen Forschungstätigkeit steht ein Projekt zum Thema „Unsicherheit im Privatrecht“. Dabei geht es um die vor Zivilgerichten maßgeblichen Beweisschwierigkeiten. Letztlich soll das Projekt eine Systematisierung und kritische Bewertung der verschiedenen Beweiserleichterungen ermöglichen, die Gerichte und Gesetzgeber in schwierigen Fällen gewähren. Als zentrale Beispiele analysiert das Projekt das Problem, für haftungsrechtliche Zwecke Schadensursachen (z.B. im medizinischen Bereich oder bei Produktfehlern) nachzuweisen, und für die Zwecke vertragsrechtlicher Klagen bestimmte Äußerungen, Eindrücke oder Vorstellungen der Vertragsparteien im Vertragsschlusszeitpunkt zu ermitteln.

Die weitere Publikations- und Vortragstätigkeit von David Messner-Kreuzbauer umspannt vielfältige Themen wie die Selbsthilfe im Privatrecht, den Umgang des Privatrechts mit Notsituationen („Notstand“), den Ersatz von Verdienstausfällen bei Haushaltsschäden oder Vorgaben zur Offenlegung von Beweismitteln im Zivilprozess.

Der Preisträger

David Messner-Kreuzbauer hat Rechtswissenschaften an der Universität Wien und der Shanghai Jiao Tong University studiert (Mag. iur. 2015, Dr. iur. 2021). Seit 2015 ist er am Institut für Europäisches Schadenersatzrecht (ESR) der österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig, 2019-2022 war er zudem Universitätsassistent an der Universität Karl-Franzens-Universität Graz. Er trägt international vor, ist Autor zahlreicher Fachbeiträge und fellow der Ars Iuris Vienna Doctoral School sowie des European Centre of Tort and Insurance Law (ECTIL). Forschungsaufenthalte haben ihn insbesondere an die Harvard Law School, an die Université Paris I Panthéon-Sorbonne und zuletzt an das Keble College der University of Oxford geführt.