Andreas Obenaus wird für seine Dissertation Eine islamische Dimension der europäischen Expansion in den Atlantik ausgezeichnet.
Zu den Forschungsschwerpunkten des Preisträgers gehören die Geschichte der Seefahrt und Entwicklung der Nautik im mittelalterlichen Europa und die Geschichte der islamischen und christlichen mediterranen Welt im Mittelalter.
Mit seiner Dissertation konnte Andreas Obenaus einen innovativen Beitrag zur Erforschung der mittelalterlichen Ursprünge der europäischen Atlantikexpansion vorlegen. In der Vergangenheit wurden vor allem westmediterrane und atlantische Seefahrtzentren und Seefahrtsmächte des christlichen Kulturraumes, wie Genua oder Portugal, als frühe Träger dieser spätmittelalterlichen atlantischen Expansion untersucht. In seiner Arbeit konzentriert sich der Preisträger im Gegensatz dazu auf den Beitrag von islamischen Seeleuten der iberischen Halbinsel und des nordwestlichen Maghreb an der hoch- und spätmittelalterlichen Atlantikerkundung. Dabei fanden neben den Informationen aus schriftlichen Quellen auch Abbildungen und archäologische Erkenntnisse in dieser Forschungsarbeit Berücksichtigung.
Andreas Obenaus, geboren 1979, studierte Mathematik und Geschichte an der Universität Wien, wo er im Dezember 2010 mit Auszeichnung promovierte. Seit 2007 ist er als AHS-Lehrer in Wien und als externer Lektor am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien tätig. 2011 erhielt er für seine Dissertation den Michael Mitterauer-Preis für Gesellschafts-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte in Wien – Förderungspreis.