Susanne Fritsch-Rübsamen wird für ihre Monographie "Das Refektorium im Jahreskreis. Norm und Praxis des Essens in Klöstern des 14. Jahrhunderts" ausgezeichnet.
Die Vorstellungen von mittelalterlicher Klosterkost sind hauptsächlich von normativen oder deskriptiven Quellen geprägt, die nur ein einseitiges Bild der monastischen Ernährung vermitteln. Susanne Fritsch-Rübsamen untersucht Wirtschaftsaufzeichnungen, insbesondere Rechnungsbücher, die als Information über die Einkäufe der Klosterküchen bisher wenig beachtet wurden. Auf diese Weise wird der tatsächliche Konsum der Mönche verschiedener Orden und verschiedener Regionen Europas im liturgischen Jahreskreis deutlich. Der Praxis des Essens werden schließlich die Normen des Klosteralltags und die Bestimmungen der Ordensregeln gegenübergestellt, um ein Bild von ihrer Umsetzung und Handhabung im Bereich der monastischen Ernährung zu gewinnen. Die Studie präsentiert das gewonnene Material interdisziplinär in einem breiten Spektrum, das von der vergleichenden Ordensgeschichte über die mittelalterliche Alltagsgeschichte bis zur Ernährungsgeschichte reicht.
Susanne Fritsch-Rübsamen, geboren 1968, studierte Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Wien, wo sie 2006 auch promovierte. 1995 schloss sie den Ausbildungskurs für Geschichtsforschung und Archivwissenschaft am Institut für Österreichische Geschichtsforschung mit dem Master of Advanced Studies (MAS) ab. Seit Oktober 2005 ist sie Archivarin am Wiener Stadt- und Landesarchiv.