zu gleichen Teilen an Viktorija Ratković und Julia Dahlvik
Viktorija Ratković wird für ihr Dissertationsprojekt Medien und Migration: Medien von Migrant_innen ausgezeichnet.
Obwohl das Thema Migration in den Medien und in der Forschung in den letzten Jahren eine immer größere Rolle spielt, sind es in den seltensten Fällen die direkt Betroffenen (d.h. Menschen mit sogenanntem „Migrationshintergrund“), die als ExpertInnen für den Bereich Migration zu Wort kommen. Viktorija Ratković versucht in ihrem Dissertationsprojekt dieser Problematik aktiv entgegenzutreten, indem MigrantInnen als ProduzentInnen von Wissen über sich selbst in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses gestellt werden. Dabei wird ein nahezu blinder Fleck der Forschung erschlossen: Österreichische Medien, die mehrheitlich von MigrantInnen produziert werden, werden hier in den Blick genommen. Der Fokus liegt dabei auf der Konstruktion von Identitäten, d.h. auf der Frage, in welcher Art und Weise die MedienproduzentInnen über sich selbst und andere MigrantInnen schreiben, auf welche Bilder und Vorstellungen sie zurückgreifen und inwiefern sie „neue“ Identitätskonzepte vermitteln, die zwar durch Migrationserfahrungen geprägt sind aber nicht zwischen „Fremdem“ und „Eigenem“ unterscheiden.
Viktorija Ratković studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowie Anglistik/Amerikanistik an der Universität Klagenfurt. Seit 2007 war sie als Mitarbeiterin bzw. Leiterin in Forschungsprojekten und als Geschäftsführerin des Zentrums für Frauen- und Geschlechterstudien der Universität Klagenfurt beschäftigt. Am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft dieser Universität wird sie auch ihre Dissertation abschließen.